Unsere Jury hat entschieden: aus insgesamt 70 Einreichungen für den Preis für crossmediale Programminnovationen 2017 wurden jeweils drei Projekte in den Kategorien TV, Hörfunk und Online nominiert.
In der Kategorie Hörfunk dürfen sich die zukunftsweisenden Produktionen Glaubenssache (MDR Sputnik), Kopf Hoch. Das Handy kann warten. (NJOY) und JAM FM Takeover (93,6 JAM FM Berlin) über eine Nominierung freuen. Die drei besten crossmedialen Projekte im TV sind Galieo: You are President (ProSieben), #RoadToAllyPally (SPORT1) und Terror - Ihr Urteil (ARD Degeto/ rbb/WDR). In der neuen Kategorie Online setzt die Expertenjury die Formate #liebemalanders (1LIVE), Wishlist (Radio Bremen & MDR für funk) sowie 37 Grad (ZDF) auf die Liste der Nominierungen.
Bereits zum fünften Mal verleihen Radio Bremen und die Bremische Landesmedienanstalt (bre(ma die Preise für crossmediale Programminnovationen in Bremen. Die Preisverleihung wird von der der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH am 2. März 2017 im Bremer Haus Schütting durchgeführt.
Zu den nominierten Projekten:
Die nominierten Einreichungen der Online-Kategorie überzeugten durch zielgruppengerechten Impact: Mit #liebemalanders porträtierten die WDR-Jahresvolontäre vier ungewöhnliche Beziehungen – in Form von Reportagen via Snapchat sowie als Pageflow im Web. 1LIVE lud die ProtagonistInnen zusätzlich zu Gesprächen ins Studio. Die innovative Möglichkeit, Geschichten durch diese unterschiedlichen Verbreitungswege darzustellen, begeisterte das junge Zielpublikum zwischen 12 und 35 Jahren. Die ZDF-Sendereihe 37 Grad nutzte erfolgreich die crossmediale Verzahnung dreier Sendungen, um das jeweilige Thema sowie die eigene Marke zu stärken – die aus außergewöhnlicher Perspektive heraus über für unsere Gesellschaft typische Lebenssituationen berichtet. Wishlist, ein Format von Radio Bremen und dem MDR für das Jugendangebot von ARD und ZDF funk, ist fiktionale Web- und Hörspielserie in einem – mit den Ausspielwegen YouTube, funk-App und über die jungen Radiowellen der ARD. Von jungen YouTube-ProduzentInnen erdacht und umgesetzt, erreichte das Format erhebliche Erfolge in der Fangemeinde zwischen 14 und 25 Jahren.
Die nominierten Hörfunkformate verknüpften verschiedenste Channels zu spannenden, viralen Aktionen: Bei Jam FM Takeover wurde aus einem einstündigen Senderbesuch verschiedener Stars jeweils eine 3-Tages-Aktion erarbeitet, die aus On Air, Online (Website) sowie Social Media (YouTube, Instagram, Snapchat, Twitter) bestand. Die Aktion wurde auf allen Kanälen einen Tag vorher angekündigt, fand einen Tag lang statt und klang am Tag danach aus – stets begleitet von aktuellem und neuem Content. Die virale Aktion Kopf hoch. Das Handy kann warten. bewegte die Menschen sowohl im Fernsehen und Radio als auch durch Online-Angebote, Social-Media-Inhalte und Kampagnen-Videos zum Mitmachen. Darüber hinaus wurden neue Studien zum Thema veröffentlicht. Die emotionale Resonanz zeigte auf, wie ein Sender erfolgreich Verantwortung übernimmt. Die vielseitige Verknüpfung von persönlichen Features, einer Multimedia-Reportage, einer 5-teiligen YouTube-Reihe und einer Graphic Novel, ließ die Jury das Format Glaubenssache nominieren – in dem Hauptfigur Jessica ihren Weg von den Fragen nach dem Sinn, langweiligen Glaubenskursen und Zweifel bis hin zur Taufe im Sommer 2016 nachgeht.
Die Nominierungen in der Kategorie TV spiegeln die innovativen Möglichkeiten wider, das Medium Fernsehen neu zu denken und zu erweitern: Galieo: You are President (ProSieben) ist eine crossmediale Verzahnung von TV, App und Onlinevideo. UserInnen konnten in die Rolle des Präsidenten schlüpfen und mussten schwierige Entscheidungen treffen. Galileo geht somit durch interaktives Storytelling neue Wege der Wissensvermittlung aktueller, politischer und zukunftsweisender Themen – und schaffte es am Tag vor der US-Wahl beim TV-Event erfolgreich Partizipation zu provozieren. Bei Terror – Ihr Urteil wurde das lineare Medium Fernsehen durch die Einbindung von Publikumsurteilen in den Fernsehfilm erweitert und gewann somit an Aufmerksamkeit. Die ARD schaffte nicht nur während der Ausstrahlung eine erfolgreiche Einbindung von 6,49 Millionen ZuschauerInnen, sondern führte auch zu einer weitläufigen gesellschaftlichen Diskussion. #RoadToAllyPally (SPORT1) überzeugte die Juroren durch eine neuartige 360°-Sportberichterstattung. Das rege, positive Nutzerfeedback über alle SPORT1-Plattformen hinweg und die Rekord-Reichweiten für die TV-Übertragungen zur Darts-Weltmeisterschaft machen die #RoadToAllyPally zu einem Best Practice-Projekt in der Sportberichterstattung.
Informationen zum Preis für crossmediale Programminnovationen
Die zielgerichtete Verzahnung von medialem Content und verschiedenen Ausspielwegen schafft neue Formate. Sie lässt Innovation dort entstehen, wo alte Sehgewohnheiten gebrochen und neue Mischformen ausprobiert werden. Diese inhaltliche, kreative und redaktionelle Verknüpfung unterschiedlicher Channels trägt maßgeblich zur Erneuerung der Medienlandschaft in Deutschland bei. Daher loben Radio Bremen und die Bremische Landesmedienanstalt (bre(ma auch in diesem Jahr den „Preis für crossmediale Programminnovationen“ aus.
Die Jury besteht aus:
- Kai Wiesinger, Schauspieler
- Dr. Michael Heiks, Geschäftsführer der TV Plus GmbH
- Cornelia Holsten, Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt (bre(ma
- Prof. Egbert van Wyngaarden, Professor für Film und Fernsehen an der MHMK München
Weitere Informationen gibt es unter www.nordmedia.de/crossmediapreis