Großer Erfolg für Bremen: Gestern Abend wurde in Frankfurt am Main ein Kooperationsprojekt der (bre(ma und des ServiceBureau Jugendinformation mit dem renommierten Dieter-Baacke-Preis geehrt. Im nun ausgezeichneten Projekt „Smart“phone hatten Anfang 2017 über 800 Schülerinnen und Schüler das bis dato geltende Handyverbot an der Oberschule Findorff durch ein gemeinsam erarbeitetes Regelwerk zur Smartphone-Nutzung ersetzt.
Smarte Regeln statt Verbote: Das „Smart“phone-Projekt
Durch das Projekt ist das seit 2007 geltende Smartphone-Verbot, wie es an vielen Schulen deutschlandweit besteht, an der Oberschule Findorff nachhaltig aufgehoben worden. In Abstimmung mit Lehrkräften und Eltern erarbeiteten alle SchülerInnen gemeinsam ein verbindliches Regelwerk zum privaten Smartphone-Gebrauch in der Schule, welches nun beispielsweise Nutzungsorte und Nutzungsdauer klar regelt.
Hier gibt es einen Film über das Projekt.
„Ein Projekt mit Vorbildcharakter“
Ausgezeichnet wurde das Projekt in der Kategorie „Projekte mit besonderem Netzwerkcharakter“. Gelobt wurde vor allem der stark demokratische Ansatz, bei dem im Sinne der Chancengleichheit jeder Einzelne aktiv in den Prozess einbezogen wurde. Auch (bre(ma-Direktorin Cornelia Holsten ist überzeugt dass dieses Projekt deutschlandweit ein Vorbild sein kann. „Es war ein überwältigender Moment, als die Schülerinnen und Schüler erlebten, wie viel Gewicht ihre Stimme haben kann. So muss Demokratie sein!“
Weitere Schulen in Bremen fördern
Das Preisgeld in Höhe von 1000 € wird in die Unterstützung anderer Bremer Schulen investiert. Viele haben bereits Interesse bekundet. Die (bre(ma und das ServiceBureau werden eine Möglichkeit entwickeln, weitere Schulen bei der Aufstellung eigener Smartphone-Regeln zu unterstützen.
Hintergrund zum Projekt:
Das in der Oberschule Findorff bestehende Smartphone-Verbot wurde durch ein von allen SchülerInnen gemeinsam entwickeltes Regelwerk ersetzt. In Klassenworkshops, die dieses Jahr im Februar stattfanden, wurde daran gearbeitet, ob und wie Smartphones im Schulalltag genutzt werden können. Dabei wurde die Schule von Experten der (bre(ma und des ServiceBureau Jugendinformation angeleitet und unterstützt. Für ein demokratisch gestaltetes Regelwerk wurden alle Organe der Schulgemeinschaft aktiv einbezogen. Wichtig ist, dass das Projekt ergebnisoffen durchgeführt wird – eine Rückkehr zu einem Verbot ist somit ebenso eine Option, wie ein erarbeitetes Regelwerk.
Hintergrund zum Dieter-Baacke-Preis:
Mit dem Dieter Baacke Preis zeichnet die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bundesweit beispielhafte Projekte aus, die in der Bildungs-, Sozial- und Kulturarbeit entstanden sind. Weitere Informationen http://www.dieter-baacke-preis.de/